Archiv für die Kategorie: 'sinnen'
dialog im gemeindebau
anwora | Donnerstag, 6. Mai 2010, 12.10person A: vertretung des hausmeisters
person B: konfliktberater
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A: des is a waunsinn mit dem nega auf da 6a-stiagn, der …
B: bitte! ‘nega’ sogt ma wirklich ned!
A: na i wass jo ned, wia der hast!
ästhetik des trauerns
anwora | Sonntag, 18. April 2010, 21.58dass begräbnis- und trauerästhetik nicht ins terrin des alltäglichen lebens
gehören und somit auch als ausnahme gelten dürfen und können, ist mir
so weit verständlich und nach empfindbar.
die ingredienzien einer solchen inszenierung sind jedoch alles andere als zufällig
und vielmehr ausdruck der am werke befindlich kräfte:—der unfalltot eines demokratischen präsidenten
(und vieler weiterer staatstragender personen) und dessen beisetzung
an der seite von königen und helden.—der leichnam transportiert zwischen panzerwagen und geschütz,
versehen mit salbungsvoll-hoffnungsvollen worten über versöhnung und
dialog durch den katholischen klerus.
DAS ist für mich zumindest bizarr.
ps.:
möge sich bitte möglichst niemand mehr über – für uns ach so zivilisierte und aufgeklärte mitteleuropäer (!) – ungewohnte rituale unverstandener kulturen wundern oder gar entrüstet zeigen.
pps.:
die aufklärung ist ein postulat … aber nicht mehr.
die röte am morgen
anwora | Montag, 30. November 2009, 14.33immer wieder passiert es, dass solch (fast) alltägliche erscheinungen mich rühren.
und: immer passiert es dann, dass ich mich in kitsch- und banalitäts-fragen verstricke.
p.s.: seit mai hat sich zwar mehr ereignet, als heute morgen
in den himmel zu schauen, aber das hat sich hier noch nicht abgebildet.
ich bin d’ran, einiges davon nach zu reichen.
‘geschiedenis’
anwora | Mittwoch, 30. Mai 2007, 16.30das bedeutet ‚geschichte’ auf holländisch und habe ich diese tage im buch
„allerseelen“ von cees nooteboom gelernt.
die bedeutungsanklänge sind so wunderbar weitreichend wie auf-der-hand-liegend.
heillos verknüpft mit allem was je gewesen ist, ohne die blasseste vorstellung darüber,
was das hieße, und dennoch ständig dazu verflucht das luftschloss der wahrheit mit
frischer farbe zu tünchen und damit eine weitere schicht zwischen uns und die
verstrichene zeit zu bringen;
in redlicher einfältigkeit: geschieden und geschichtet.
ein aspekt zur ironie von geschichte,
den umgang mit geschichte, der geschichte der geschichte:
im ausgehenden barock und beginnenden klassizissmus war es unter adeligen geschlechtern „en vogue“ sich mit zitaten von „geschichte“ zu umgeben: das schloss auf der pfaueninsel in berlin, die „römische ruine“ von schönbrunn in wien sind beispiele dafür. „es ist schon als ruine erbaut worden, […]. nicht erwarten können, einen vorschuss auf die vergangenheit der zukunft nehmen.“ (cees nooteboom)
und nun wird dieses konstruierte (erfundene !), barocke herbeizitieren der geschichte selbst zum anlass der geschichtsforschung und in aufwändigen bemühungen erforschen und rekonstruieren wir die allüre eines geschichtsbildes.
siehe:—> BDA “römische ruine”
geschichte ist eine infinite „babuschka“.
und:
zu tränen rührend, wunderschön:
„Es gibt ein Bild von Klee, das Angelus Novus heißt. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muß so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“
(Walter Benjamin. Gesammelte Schriften. Band I/2. S. 697f)
—> am besten in der vertonung von „einstürzende neubauten – berlin babylon“
nutzlos verpufft
anwora | Donnerstag, 10. Mai 2007, 20.25physikalisch genau betrachtet, kann energie ja nicht ‘verloren gehen’ – daher:
angesichts einer zu erldigenden steuererklärung ist jedes
verbrennen und verpuffen ein energetisch/poetisch bereichernder akt.
turn around II <-[?]->
anwora | Dienstag, 1. Mai 2007, 23.54
… jetzt hab ich mal eine ganze runde gedreht.
vielleicht hilft es ja, beim überblick-schaffen!
nach diversen homepage-seitigen software-updates und
abwechslungreichen wochen, wird es zeit hier einiges nach zu tragen.
ein anfang!
p.s.:
eine orthographische assoziation aus gegebenem anlass:
“mai auf’m arsch” – so etwas wie eine “wonnemäßige bauchlandung”
p.p.s.:
eine aufgeschnappten verabschiedungsformel der nicht so üblichen art:
” bis bald! und lass dich nicht enttäuschen!”
turn around [-]->
anwora | Mittwoch, 7. März 2007, 15.41
alles gute meine lieber!
danke für so vieles und ich freu mich auf wiedersehen.
unverständlich – teil II
anwora | Sonntag, 3. Dezember 2006, 21.18das prädikat „unverständlich“ drückt nur einen ersten teil meiner empfindung aus.
was folgt heißt „unbehagen“.
dieses entsteht aus der einerseits notwendigen, andererseits expansiv angenwandten praxis, kategorien zu erstellen. es ist so banal und daher vielleicht so heimtückisch, dass niemand ohne verallgemeinernde begrifflichkeiten auskommt. alleine die notwendigkeit, sich über sachverhalte zu verständigen, bringt es mit sich, ständig mit derartigen schubladen zu hantieren. denfinitionen bringen eine schärfe ein, die dem damit gemeinten inhalt nicht notwendiger weise gerecht werden bzw. nicht gleichermaßen auf diesen anzuwenden sind.
worte meinen etwas, sind es aber nicht!
das problem und damit das unbehagen wird am radikalsten spürbar, wenn jemand mich meint und ich weiß, dass ich das so nicht bin. ich verwechsle mich ohnehin ständig mit mir, aber ich möchte nicht auch noch mit einer definition von mir verwechselt werden. aber es ist dennoch der fall.
man braucht derartige vereinfachungen, sollte aber nicht vergessen, dass diese eine solche sind – sonst tut man dem gemeinten unrecht!