ästhetik des trauerns

anwora | Sonntag, 18. April 2010, 21:58 |
Kategorie: seismik, sinnen

dass begräbnis- und trauerästhetik nicht ins terrin des alltäglichen lebens
gehören und somit auch als ausnahme gelten dürfen und können, ist mir
so weit verständlich und nach empfindbar.
die ingredienzien einer solchen inszenierung sind jedoch alles andere als zufällig
und vielmehr ausdruck der am werke befindlich kräfte:—der unfalltot eines demokratischen präsidenten
(und vieler weiterer staatstragender personen) und dessen beisetzung
an der seite von königen und helden.—der leichnam transportiert zwischen panzerwagen und geschütz,
versehen mit salbungsvoll-hoffnungsvollen worten über versöhnung und
dialog durch den katholischen klerus.
DAS ist für mich zumindest bizarr.

ps.:
möge sich bitte möglichst niemand mehr über – für uns ach so zivilisierte und aufgeklärte mitteleuropäer (!) – ungewohnte rituale unverstandener kulturen wundern oder gar entrüstet zeigen.

pps.:
die aufklärung ist ein postulat … aber nicht mehr.

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