lebenseinlauf #1
eine trächtige nacht an alkohol und pappnasen
zwischen haidnischer verkleidung und katholischer kastei
ein versehen fleischlicher verfasstheit
einer fast unschuldigen frau
eines weniger unschuldigen mannes
in trüber gedämpftheit eines fotgeschrittenen tages
einer zeit von wind und regen entlaubter bäume
wehrlos ein licht der welt erblickt
dessen licht ich gerne erblickt hätte
geduldig gestillt und an busen gepresst
sorglos keine sorgen geweckt,
nur einer haut die vor war entledigt
mehr patschig als toll mit blutender stirn
radfahrend zur späten taufe
versunkenes staunen vor küssenden paaren
vor rauschebärtigen wurzelmännern
mit siamesischen katzen den schnuller geteilt
auf kröten mit schild durch wiesen geritten
kinderleicht fielen die aufgaben
bis er mich zwang zur aufgabe
und ich aufgab und tränen fielen
willig gelenkten blickes
auf kenntnis die wissen schafft
gelehrig für namen von tier und baum
erfahren wie balzend der bock umwirbt die kuh
teller am Mittag die ewig nicht trocknen
im sommer verlockt nach banden und kämpfen
verstohlene blicke auf keimende frauen
beredt findig und feig bis zur lüge
beliebt und geliebt weil gerecht
der glückliche prinz in mut und übermut
innig untrennliches wir getrennt mit dem schlag,
erschlagen vom gewicht einer schule, zu spät
nur rotes licht am auto mit rotem kreuz
und sein blut wurde schwarz
schwarz dann die mutter
wie später deren blut
die erde fällt und mit ihr die blumen
alles vergraben verschüttet verstummt
die stimmen um mich, fern und fremd
verlassen im tiefen verlies keiner hilfe.